The Aynsley Dunbar Retaliation – Same
Es war 1967, als der Schlagzeuger Aynsley Dunbar diese Band gründete, und das mitten im britischen Blues-Boom. The Mojos, John Mayall's Bluesbreakers, The Jeff Beck Group, das waren für den Musiker vorab wichtige Stationen.
Diese Platte hatte mir damals ein Nachbar zum Überspielen ausgeliehen, und , nachdem ich Dunbar als Drummer der LP “A hard road” von John Mayall bereits kennengelernt hatte, war ich natürlich gespannt, inwieweit Mayall hier seinen Einfluss zurück gelassen hatte und wie bluesig die Musik sein werde.
Zunächst war ich ein wenig enttäuscht, weil die Musik dann doch nicht in das mir bis dato bekannte übliche Schema des britischen Blues passte, wich dieses jedoch bald einer großen, noch heute anhaltenden Begeisterung, nämlich jener, dass hier jemand die “etwas andere Bluesplatte“ aufgenommen hatte, weitestgehend weg vom üblichen Schema.
Da beginnt doch das erste Stück mit ungewöhnlich anmutender Perkussion, und jemand pfeift fröhlich eine Melodie. Dann, im nächsten Stück, gibt es eine richtig schön rau und frech gespielte “muted trumpet“! Und darauf trifft ein Sänger, der sich anhört, als wäre eine Polypen-Operation längst überfällig. Und wenn dann ein Gitarrensolo einsetzt, sehr sensibel gespielt, erinnert mich die Musik doch etwas an Mayall mit Peter Green an der Gitarre.
Und fortan geht es überwiegend weiter im typisch britischen Bluesstil jener Tage, und immer wieder kann der äußerst einfühlsame und ungewöhnliche Gesang Victor Brox’ begeistern und John Moorshead an der Gitarre zeigt, dass er sicherlich einer der damals großen Gitarrenhelden war, jedoch aus mir unverständlichen Gründen damals und später nie die Anerkennung wie viele andere erhielt. Schade, denn er erinnert einerseits sehr an Peter Green (man höre sein phantastisches Solo auf “Double lovin’“!), und andererseits verfügt er über einen ganz eigenen Sound und Stil.
Und überhaupt sind hier die langsamen Stücke für mich die Knüller, auch “Memory Pain“, fälschlicherweise auch als "Memory Of Pain“ gelistet, ist sehr eindrucksvoll. Trefflich ist diese Bearbeitung dieses Klassikers gelungen! Ungewöhnlich sind dann noch das Bass – Feature auf “Sage of Sydney Street“ und das jazzige “Mutiny“, mit einem Schlagzeugsolo des Chefs. So zählen diese als auch die dieser Platte nachfolgenden Scheiben für mich zu den Perlen des britischen Bluesbooms!
Hier die Besetzung:
Aynsley Dunbar (drums) Victor Brox (vocals, guitar, keyboards, horns) Alex Dmochowski (bass) John Moorshead (lead guitar, vocals)
Und die Songs:
01:Watch ‘n’ chain 02:My Whiskey Head Woman 03:Trouble No More 04:Double Lovin’ 05:See See Baby 06:Roamin’ And Ramblin’ 07:Sage Of Sydney Street 08:Memory Pain 09:Mutiny
Wolfgang
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
|