Ich weiß, ich beginne mal wieder beinahe blasphemisch mit einer solchen Frage.
Natürlich will ich nicht eines meiner Heiligtümer schänden, aber Wahrheitssuche erweist sich doch bisweilen als recht komplex.
Der Filmhit "The windmills of your mind" war ja nicht eben Harrisons Einstieg in die Musikerkarriere. (Die begann irgendwann vor 1960).
Leider ist sein musikalisches Gesamtwerk in digitaler Hinsicht bis heute nur äußerst mangelhaft editiert.
In der Attitüde gab es zeitweilig so einige Parallelen zu unserem Scott.
Auch das Singen französischer Chansons in englischer Fassung war Noel Harrison relativ früh ein Bedürfnis. (Wenn auch mehr die Charles Aznavour Schiene).
Zahlreiche TV-Shows, Fernseh-Duette, die Scotts "TV Series" z. T. irgendwie vorwegzunehmen scheinen.
Ein ähnlich breitgefächertes Repertoire, wie gesagt, heute entweder nur sauteuer oder gar nicht in guter Qualität zu erstehen.
Habe vorhin hier im Forum gesucht und ca. drei Ergebnisse gefunden. Warum wurde er bisher eigentlich nicht deutlicher besprochen oder ausführlicher behandelt?
Er WAR verdammt GUT und ist letztes Jahr (am 20. Oktober) leider verstorben, offenbar ohne dass hier jegliche Notiz von seinem Tod genommen wurde?
Hier nochmal zum Erinnern seine wunderschöne Interpretation von "Windmills of your mind":
http://www.youtube.com/watch?v=WEhS9Y9HYjUUnd hier - in leider schlechter Tonqualität - das Originalvideo dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=7yM1eWvPUuQUnd eine bewegende Live-Version aus dem Jahr 2011, 2 Jahre vor seinem Tod.
http://www.youtube.com/watch?v=xlWHXOxcouoDie beiden Ignoranten, die hier "Dislike" geklickt haben, gehören meines Erachtens geköpft.
Ein gewisser Dave Dee bewies in "seinen kommerziellen Krisenzeiten" Ende der 60er nicht gerade schlechtesten Geschmack, als er diesen Song coverte.
Eine erstaunlich gute Version übrigens, nur leider nie im Studio festgehalten. (Und nur auf DVD erhältlich).
http://www.youtube.com/watch?v=ON4XD8mjMc4Ich habe hier gelesen, dass bedauert wird, dass Scott diesen Song nie gecovert hat.
Diesem Bedauern schließe ich mich hiermit gerne an. Allerdings halte ich Harrisons Version für so schön, dass Scott das vielleicht damals ähnlich sah wie ich und sich innerlich sagte: Klingt wirklich wundervoll, was sollte ich da noch Schöneres daraus machen können?
Falls er so dachte, hatte er vielleicht recht.
Doch zurück zu Noel Harrison.
Als Sohn des berühmten Schauspielers Rex Harrison hatte er wohl eine gewisse finanzielle Unbeschwertheit mit in die Wiege gelegt bekommen, obwohl Ähnliches vielleicht auch für Scott gelten mag? (Über Solches wird leider all zu selten gesprochen hier.)
Harrisons Diskografie ist äußerst schlecht dokumentiert auf den einschlägigen Seiten des weltweiten Netzes.
Noch schlechter gar als Paul Ankas Diskografie. (Ja ich weiß, dieser schämt sich wohl für manche - nicht nur - deutschsprachige Scheibe inzwischen... teilweise zu Recht, teilweise sehr zu Unrecht.)
Einen Hauptunterschied möchte ich vorwegnehmen: Noel Harrison war in allererster Linie "Interpret" (ein Nimbus, dem unser Scott sich ja recht früh zu entwinden suchte und dies bald auch hervorragend geschafft hat), nur muss man Harrison Folgendes immer wieder zugestehen: WAS für ein Interpret!
Strawberry Fields 1967, akustisch, und wunderbar relaxed
http://www.youtube.com/watch?v=2e-fSFk8-ZAAber gehen wir etwas weiter zurück.
"A young girl of sixteen" (Aznavour-Adaption), 1965 (!)
Hier mehrere Versionen inklusive der Single:
http://www.youtube.com/watch?v=1uSs3VGw-PEhttp://www.youtube.com/watch?v=YK2wfs33trkhttp://www.youtube.com/watch?v=TcytQI7Mlt0Seine 67er Interpretation von Leonard Cohens "Suzanne" war ebenfalls wundervoll.
http://www.youtube.com/watch?v=YkyWYqywKUUHier eine sehr private Darbietung aus dem Jahr 2011:
http://www.youtube.com/watch?v=D-xchikpkZwSein Werk zu erkunden, dafür reicht Youtube (wo es so einiges von ihm zu finden gibt) wahrlich nicht aus.
Ich ende hier auch.
Und lasse meine anfängliche Frage vorsichtig im Raum stehen.
R.I.P., Noel Harrison.
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