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BeitragVerfasst: Mi 30. Jul 2014, 08:25 
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Michael Ward With Dogs And Fishes - Weekends On The Wine Dark Sea

Heute stelle ich Michael Ward vor, einen seit etwa 1974 in der Szene in und um San Francisco arbeitenden Singer/Songwriter, der auch als Produzent und Betreiber eines Studios aktiv ist.
Mit der Basisband, den Dogs And Fishes, spielt er nun schon mehr als zehn Jahre zusammen. Klar, dass das Zusammenspiel mittlerweile traumwandlerisch von statten gehen muss und genau dieses hört man auch deutlich. Dieses hohe Maß an Professionalität durchzieht die Musik von "Weekends On The Wine Dark Sea".

Gleich zu Beginn findet sich eine der mannigfaltigen klanglichen Bereicherungen der Platte: Der Einsatz der Marimba ist sehr geschmack- und effektvoll gewählt. Der sehr voll und rund klingende Gesang bestimmt darüber hinaus sofort positiv das Gesamtbild. Es stimmt einfach alles, nicht nur beim Opener, denn die sehr gut ausgearbeiteten Kompositionen werden mit ganz viel Emotion und Groove dargeboten. Sehr elastisch und leichtfüßig schwebt die Musik voller Harmonie auf hohem Niveau durch die hervorragenden Arrangements, die von feinen Nuancen und überraschenden Einsätzen verschiedener Instrumente untermalt werden.

Schon lange habe ich solch eine hochwertige Popmusik mit dem Flair der Bay Area um San Francisco nicht mehr gehört. Denn reiner Rock ist das hier nicht. Viele Elemente des Blue Eyed Soul durchziehen die Atmosphäre. Die sehr stimmig und dicht arrangierten Instrumente erfahren sehr professionell ausgerichtete Unterstützung durch das unglaublich locker und leicht spielende Spiel des Schlagzeugers - mit Prairie Prince ist der Drumhocker auch hochwertig besetzt. So wird der Groove auf "Don't Talk About" richtig scharf. Yeah - das Teil hätte gut und gerne im Muscle Shoals Studio in Alabama entstehen können!

Ob es nun etwas in Richtung Bruce Hornsby (der fällt mir annähernd ein) geht ("One Bright Night"), ob die Richtung ein ganz wenig hin zum Blues mit Popeinfluss eingeschlagen wird ("Taking My Time") oder ob Jam-Charakter im Vordergrund steht ("The Pearl Gone By"), bleibt die Musik von einheitlichem Charakter. Zu “The Pearl Gone By“ schreibt Ward, dass man gut fünfundzwanzig Minuten lang gejamt hätte und den Song schließlich auf seine aktuelle Länge von etwa zehn Minuten editierte. Leicht afrikanisches Flair verbreitet "Bad Boy Rules" durch die Kora und textlich widmet sich der Song einigen ungewöhnlichen Personen der Zeitgeschichte: Es tauchen unter anderem Jack Kerouac, Chet Baker (und ein Trompetensolo wird auch noch geboten) und Picasso auf, alles also 'Bad Boys'….

Alle verschiedenen, verwendeten Stile und Einflüsse stehen nicht isoliert, sondern sind ganz hervorragend zu einem ganz eigenen und dichten Sound verbunden. Die Musik läuft einfach dermaßen spielerisch wie von allein, was für mich insofern Ausdruck dieser hohen Professionalität ist. Dabei wirkt die Musik nie akademisch und berechenbar, sondern sprüht vor Leidenschaft, Wärme, Spielfreude und Enthusiasmus. Ja, diese Musik kommt aus dem Bauch heraus und lässt beim Hören Raum für Überraschungen in den Arrangements.

"Chicken Blood And Gin" - das ist der 'Rausschmeißer und zunächst meinte ich ein Didgeridoo zu hören, doch laut Besetzungsliste ist es eine Bassklarinette, die diese Ethnogeräusche verursacht.
Eine Vorab-Single zu diesem Album hatte nicht zu viel versprochen – die Platte ist noch besser geworden, als fast zu vermuten war. Hier ist der Band eine echte Perle mit leichtem Bay Area-Flair gelungen: Großartige, voluminöse und berührende Musik, für die man nicht Werbung genug machen kann!

Michael Ward (vocals, guitars, djembe - #4, background vocals - #5, parade drum - #5, dobro -#9)
Chris von Sneidern (guitar, background vocals, conga - #4, piano - #4)
Paul Robinson (guitars)
Jeff Cleland (bass, ukulele - #4)
Prairie Prince (drums, djembe - #4)
Fernando de Sanjines 13 (percussion, whistle - #4)
Richard Howell (alto saxophone - #1,11)
Joel Davel (marimba - #1)
The Soul Delights (background vocals - #1,2,11)
Joshua Brody (piano - #1,2,11, organ - #1-3, 8-11, Wurlitzer piano - #3,8-10)
Ricky Bruno (drums - #2,6,11)
Forrest Day (alto saxophone, horn arrangement - #3)
Bonnie Hayes (organ - #4)
Ed Ivey (cornet - #4,8,10, tuba - #4)
Daniel Hefnez (tenor saxophone - #4,10)
Alan Williams (trombone - #4,10)
Zucotti Park (crowd sounds - #4)
Nathan Winter (conga - #4, drums - #7)
Es Mann (vibes, marimba, boo bam, piano harp, orchestra bells, percussion - #5)
Burleigh Drummond (drums, percussion - #5)
Chris Solberg (bass, piano - #5)
Keith Allen (guitar - #5)
Ray White (background vocals -#5)
Rennie Slais (background vocals - #5)
Elisa Welch (penny whistle - #6)
Liz Whron (5-string viola - #6)
Karamo Cissokho (kora - #8)
Beth Custer (bass clarinet - #11)

Songs:

01:Your Language
02:One Bright Night
03:Don't Talk About
04:Working For The One Percent
05:Engine Eddie
06:Taking My Time
07:The Pearl Gone By
08:Bad Boy Rules
09:My Neighbourhood
10:New Car Smell
11:Chicken Blood And Gin
(all songs by Michael Ward)

http://michaelwardmusic.com/

Wolfgang


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