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 Betreff des Beitrags: John Pizzarelli - Midnight McCartney
BeitragVerfasst: Mi 21. Okt 2015, 08:00 
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Registriert: Di 31. Aug 2010, 11:05
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John Pizzarelli - Midnight McCartney

Fünf Jahre ist es her, dass ich begeistert war über die CD "Rockin' In Rhythm" und diese sehr positiv bewertete. Beschäftigte sich der Gitarrist und Sänger John Pizzarelli seinerzeit mit Duke Ellington, so ist es dieses Mal Paul McCartney, dem hier die Ehre einer Würdigung widerfährt. Und das auf ganz noble Art und Weise, wie bereits das Cover verrät. Sehr festlich scheint sich so die Musik zu dieser Platte anzukündigen. Diese Eleganz wird noch deutlich dadurch unterstrichen, dass mit Don Sebesky, ein Altmeister des Arrangements, auch nun wieder an Bord ist.

Angeblich soll die Idee für dieses Album von Sir McCartney selbst stammen, indem er mit Pizzarelli diesbezüglich in Kontakt getreten sein soll, um diese Gedanken zu realisieren. So kamen die beiden Musiker überein und auch Paul's Vorschlag für den Albumtitel wurde übernommen. Erfahrungen mit der Musik hatte Pizzarelli bereits durch eine Veröffentlichung mit Songs der Beatles .

Und wieder enorm auffällig ist - gerade auch, weil es viele sehr ruhige Songs sind, die der Protagonist mit weicher Stimme vorträgt -, dass diese in ihrem Ausdruck noch stärker an
Chet Baker erinnern. Dazu gibt es mitunter auch Scat im Einklang mit der klar gespielten Gitarre, ein wohliges Wohlfühlvergnügen. Diese Musik ist sehr zum Entspannen geeignet und wird auf höchstem Niveau geboten, ein wahres Labsal für die Seele. Ob es nun die brasilianisch klingende Auskleidung von "Silly Love Songs" ist oder das von dickem Streicherarrangement unterfütterte "My Love" - ja, und das in echter Mitternachtsstimmung - oder das leicht und locker swingende "Heart Of The Country", stets vermag Pizzarelli eine ganz besondere Stimmung zu erzeugen. Als einziger Gastsänger stellt sich auf "Coming Up" Michael McDonald vor. Auch seine Stimme ist zwischenzeitlich älter, noch gereifter geworden und klingt noch einen Tick 'schwärzer'.

"Warm and Beautiful" klingt wie ein ganz alter Schlager aus dem Great American Songbook - schon fast klassisch in diesem Sinne - und das wunderschöne Arrangement lässt auch diesen Song zu einem weiteren perfekten Kandidaten für die Mitternachtsstimmung werden. "Hi, Hi, Hi" ist ein Instrumentalstück mit dezent rockendem Rhythmus, bis es mit "Junk" wieder ganz, ganz sanft wird. Hier darf der Vater, Bucky Pizzarelli mit einem gefühlvollen Gitarrensolo, auch einmal in den Vordergrund. "My Valentine" entführt uns dann wieder in das Reich des Sambas. Ganz gefühlvoll schleicht sich der Song im Bossa-Stil über die Runden. "Let 'em In" kommt als der wohl jazzigste Song des Reigens daher und "Maybe I'm Amazed" ist ganz spartanisch vorgetragen, nur Gitarre und Gesang, bevor der Bonustrack einige Monate weiterträgt zum Weihnachtsfest: "Wonderful Christmas Time", hier mit Latin-Flair, zum Fest also wieder nach Brasilien, ein wahrhaft gemütlicher Abschluss dieser Platte mit wunderschöner und bezaubernder Musik.

Insofern gilt auch hier, was ich zum eingangs genannten Album äußerte, nämlich dass jeder Ton sitzt, aber niemals statisch wirkend, quellen doch erneut so viel Anmut und Gefühl aus den Boxen, dass sich eine wohlige Stimmung einstellt.


John Pizzarelli (guitar, vocals, background vocals)
Helio Alves (piano)
Martin Pizzarelli (bass)
Duduka DaFonseca (drums, percussion)
Jessica Molaskey (background vocals)
Madeleine Pizzarelli (background vocals)
Larry Goldings (piano, arrangements, organ)
Bucky Pizzarelli (guitars)
Kevin Kanner (drums)
Don Sebesky (orchestration)
Paul Woodiel (violin)
Robin Zeh (violin)
Chris Cardona (viola)
Mairi Dorman-Phaneuf (cello)
Katherine Fink (alto flute)
Pamela Sklar (alto flute)
Michael McDonald (vocals - #4)
Konrad Paszkudzki (piano)
John Mosca (trombone)
Tony Kadleck (trumpet)
Andy Fusco (alto saxophone)
Harry Allen (tenor saxophone)

01:Silly Love Songs (3:53)
02:My Love (4:26)
03:Heart Of The Country (3:11)
04:Coming Up (3:56)
05:No More Lonely Nights (5:07)
06:Warm And Beautiful (3:33)
07:Hi, Hi, Hi (2:53)
08:Junk (3:38)
09:My Valentine (3:39)
10:Let 'em In (2:53)
11:Some People Never Know (3:23)
12:Maybe I'm Amazed (4:00)
Bonus Track:
13:Wonderful Christmastime (4:17)

Wolfgang


http://www.johnpizzarelli.com/

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BeitragVerfasst: Do 22. Okt 2015, 12:33 
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Registriert: Di 31. Aug 2010, 20:02
Beiträge: 800
... ich hör das Album gerade durch ... :)

Wolfgangs Rezension trifft's m. E. genau, die vertrauten Kompositionen werden durch die Jazzarrangements noch mal auf ganz anderes musikalisches Level gehoben.

Wer Pauls "Kisses On The Bottom"-Album mochte, der dürfte auch hiermit klarkommen.

Mit Beatles -Kompositionen hat sich Pizzarelli übrigens schon mal bereits 1998 auf einem Album namens "Meets The Beatles" beschäftigt.


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