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Terje Rypdal - After The Rain

Diese Aufnahmen stammen aus dem August 1976 und wurden im Talent Studio in Oslo eingespielt, in dieser Besetzung:

Terje Rypdal (electric and acoustic guitars, string ensemble, piano, electric piano, soprano saxophone, flute, tubular bells, bells)
Inger Lise Rypdal (voice)

Und auch bei dieser Musik ergibt sich eine ganz besondere Ausstrahlung, durch die verschieden eingesetzten Instrumente, und hier ist es gelegentlich dann auch einmal eine akustische Gitarre, entstehen abermals ganz besondere, individuelle Bilder im Kopf und so trifft man auf einen Mix fließender Instrumentalpassagen gekoppelt mit chorartigen, entrückten, fast schon unheimlich anmutenden Stimmen.

Rypdal spielt hier ganz intensiv mit Klangfarben, wobei eine interessante Mischung aus dezent eingesetzten Keyboards den Hintergrund bildet für seine "weggetreten" erscheinenden, an- und abschwellenden Gitarrentöne, die, genauso
plötzlich, wie sie auftauchen, auch wieder im Hintergrund verschwinden können.

Ein gutes Beispiel für diese besondere Stimmung ist das sehr getragen und verträumt wirkende zweite Stück, "Air". Ein zerfließendes E-Piano, dazu eine butterweiche Gitarre..., da meint man mitunter gar Pink Floyd zu vernehmen.

Aber auch wenn er die akustische Gitarre einsetzt, auf "Now And Then" zum Beispiel, zieht uns der Magier in seinen Bann, und in hier eher ungewohnter Umgebung vermag er, mit gezupften und dahingetupften Klängen eine wohlige Atmosphäre zu schaffen.

Ganz solo auf der Flöte ("Wind") scheint er genau diese Naturgewalt beschreiben zu wollen, ganz kurz angerissen, bevor "nach dem Wind" mit "After The Rain" eine Atmosphäre mit sphärischer E-Gitarre, klanglich breit wie ein Fluss, dazu mit Perkussion und Strings unterstützt, entsteht.
Das ist mein liebstes Stück, man kann sich treiben und tragen lassen, als würde man fliegen...., fliegen über die karge Landschaft Norwegens.....
Ein Sopransaxofon bietet dann noch zusätzliche Klangfarben, kristallklar, warm, voll in den Solarplexus zielt das, welch ein wahnsinniges Stück...

Überhaupt ist dieses ein sehr impressionistisch anmutendes Album, Rypdal's Gitarre "singt" mit wunderbar satten und breit im Klang anmutenden Tönen, das ist Musik wie ein Soundtrack, leider nur für einen kurzen Spielfilm, denn nach gut 38 Minuten ist dieser bereits vorbei.

Hier alle Titel, komponiert von Terje Rypdal

01:Autumn Breeze (4:33)
02:Air (4:26)
03:Now And Then (2:54)
04:Wind (1:23)
05:After The Rain (6:06)
06:Kjare Maren (4:09)
07:Little Bell (1:37)
08:Vintage Year (3:47)
09:Multer (2:53)
10:Like A Child, Like A Song (6:01)

Fazit: auch diese ist erneut eine ungewöhnliche Platte, nicht so wie die anderen des Künstlers, im Grunde eine reine Solo-Platte, die jedoch nie langweilig wirkt, so man merkt dem Komponisten seine Gabe an, auch E-Musik und Filmmusik schreiben zu können.
Die Musik schafft viele Bilder im Kopf, und ist eine Wohltat für die Seele, Musik, offensichtlich gespeist aus Emotionen des Künstlers.

Wolfgang