Deborah Henson-Conant – Round The Corner
Es wird Zeit, einmal eine CD von ihr vorzustellen.
Ich habe die mir liebste, aus dem Jahre 1993, aufgenommen allerdings bereits 1987, vorgenommen, „Round The Corner“.
Dieses Album ist am ehesten in die „Schublade Jazz“ zu stecken.
So sind dann auch einige Jazztitel zu finden:
1. 'Round the Corner (Henson-Conant ) 5:22
2. Georgia on My Mind (Carmichael, Gorrell ) 6:29
3. Blue Bossa (Dorham ) 4:29
4. Swingin' Shepherd Blues (Koffman ) 4:32
5. Take Five (Desmond ) 6:31
6. Over the Rainbow (Medley from “The Wizard Of Oz) (Arlen, Harburg ) 8:54
7. Summertime (Gershwin, Gershwin, Heyward) 5:20
Eingespielt wurden diese von folgenden Musikern:
Deborah Henson-Conant (harp)
John Lockwood (bass)
Bob Gulloti (drums)
Jazz ist grundsätzlich Musik, der man nachsagt, dass sie swingt, aber geht das auch mit Harfe? Und kann man damit jazzmäßig improvisieren?
Henson-Conant zeigt, das es geht!
Schon der erste Titel, kommt unglaublich entspannt und „cool“, die Band versetzt den Körper in Schwingungen und die Finger möchten mitschnippen, Henson-Conant „groovet“ regelrecht mit ihrem Instrument. Klasse, diese Eigenkomposition!
Aber auch die restlichen Titel vermögen zu begeistern!
„Georgia On My Mind“, sanfte Harfentupfer bringen prickelnde Spannung in dieses „Late Night Feeling“, das hat leichte „Blue Notes“ im Sound.
„Blue Bossa“, ja, auch Lateinamerika kommt nicht zu kurz, sanft schwingend-swingender Rhythmus.
Fast schon im federnden Shuffle-Gewand kommt der „Swingin’ Shepherd Blues“, fein, fein...
Unwiderstehlich auch die Interpretation Desmond’s „Take Five“!
Höhepunkt mag für viele sicher das Medley aus „The Wizard of Oz“ sein, „Over The Rainbow“ führt uns von der Ballade zur improvisatorischen Höhenflügen, bevor die Platte mit einem der schönsten Evergreens der Musikgeschichte, „Summertime“ einen wunderschön betörenden Abschluss erhält.
Die Rhythmusgruppe mit Bass und Schlagzeug legt einen perkussiven Teppich, wobei beide eine sehr wichtige Rolle spielen, sie sind Bestandteil des Sounds, nicht reine Begleiter, So verbindet Lockwood am Bass mit seinem flüssigem Spiel mit dehnenden Tönen den Swing des Schlagzeugers Gulotti mit den Improvisationen der Harfe, die eigentlich ja kein typisches Improvisationsinstrument, und besonders im Jazz, ist.
Doch Henson-Conant vermag es, die Saiten ihrer Harfe wahrhaftig gewaltig ins Schwingen und ins Swingen zu bringen!
Der den Originalstücken innewohnende Ausdruck wird gewahrt und die Titel scheinen auf wundersame Weise neu geboren, als hätte die Musikerin sie selbst verfasst.
Man spürt förmlich den Enthusiasmus, die Energie und die Spielfreude, die die Musiker inspiriert haben. Kreative Impulse scheinen ständig ausgetauscht zu werden und Henson-Conant nutzt ihre improvisatorische Freiheit vor diesem Hintergrund auf magische Weise aus.
Für mich zählt diese Platte auf jeden Fall in den Reigen der ganz besonderen Produktionen, wahrscheinlich dürfte sie sich in einer Auflistung meiner Inselplatten wieder finden!
Wolfgang
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