John Surman – Upon reflection
Der einstige Free-Jazzer Surman wurde mit seinem Eintritt bei ECM etwas “zahmer”, zumindest vorübergehend, wie auch bei dieser 1979er-Produktion, aufgenommen von Jan Erik Kongshaug und natürlich produziert von Manfred Eicher.
Diese Aufnahmen hat er im Alleingang eingespielt, an folgenden Instrumenten:
soprano and baritone saxophones, bass clarinet, synthesizers.
Allein das erste Stück “Edges of Illlusion” ist mir schon die ganze Scheibe wert. In 10:09 Minuten bohrt sich eine vom Synthie erzeugte Sequenz in das Hirn , wie aus der Ferne, wegtragend, hypnotisierend, unwirklich und doch wahr..... Darüber die Bassklarinette mit betörender Dominanz, und das ergänzende Sopransaxofon, das Motiv erweiternd mit wunderschönen Klangfolgen...
Typische Folkelemente aus der keltischen Tradition in der Surman eigenen Spielart, weitgehend ruhig gehalten, bestimmen die ganze Platte. Da scheinen Trolle und Elfen zu tanzen, melancholische Landschaften tun sich auf. Überhaupt werden Folkelemente immer wieder aufgegriffen.(Caithness to Kerry)
Eine der schönsten (in diesem Sinne) Veröffentlichungen Surman’s.
Wenngleich auch durch den Alleingang etwas unflexibel, so schafft Surman hier eine geschlossene Stimmung, die ohne Rhythmusinstrumente mehr oder weniger „dahinplätschert“, aber genau dieses „Dahinfließen“ macht ja die angenehme Atmosphäre dieser Platte aus..., der sich fallen lassende Hörer verschwindet alsbald in einem Klangkosmos erster Güte….
Dieses sind die Titel, alles Eigenkompositionen:
1 Edges Of Illusion 10:09 2 Filigree 3:40 3 Caithness To Kerry 3:50 4 Beyond A Shadow 6:14 5 Prelude And Rustic Dance 5:13 6 The Lamplighter 6:17 7 Following Behind 1:18 8 Constellation 8:23
Wolfgang
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