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BeitragVerfasst: Fr 28. Okt 2011, 08:17 
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Connie Smith - Long Line Of Heartaches


Es gibt Kompilationen, die mit beabsichtigtem Hinweis auf eine bestimmte Musikrichtung entstanden sind und die in ihrem Titel dem Genre ein "This Is…" voran stellen.
Ich drehe das einmal um und frage "Is this Country Music"?

Eine Grundvoraussetzung bringt die 1941 geborene Connie Smith bereits mit. Die Gattin von Marty Stuart ist seit 1963 im Geschäft und war eine der wichtigsten Vertreterinnen der Country-Musik aus Nashville. 1979 gab es eine Schaffenspause, die bis 1998 andauerte. Die letzte Veröffentlichung liegt nun auch schon wieder gut acht Jahre zurück und insgesamt mag die Künstlerin wohl locker auf einen Output von über dreißig Schallplatten zurückblicken.
Nun ist sie auf dem renommierten Sugar Hill Label angekommen und das ist grundsätzlich schon einmal ein Garant für Qualität. Unter anderem sorgt dafür auch der Ehemann als Produzent und Mitmusiker.

Und schon bei den ersten Takten der Musik weiß ich: Das ist Country, genauso wie ich ihn mag. Ganz im Stil von Bakersfield, in wunderbar traditioneller Art gehalten, schluchzt die Pedal Steel gleich von Beginn an. Der Gesang ist herzerweichend, als würde alles Herzeleid der Welt auf einmal zum Thema werden, und wird durch passend eingesetzte Background Vocals unterstützt. Dazu 'perlen' stets klare E-Gitarren.
Gleich der zweite Song ist die unvermeidliche Ballade - ja, das geht ans Herz, das kommt einfach und im wahrsten Sinne des Wortes schön. Viele mögen sich angesichts solcher Klänge mit Grauen abwenden, es gar als fürchterlichen Schmalz einstufen, macht alles nichts - so und nicht anders muss es sein. So und nicht anders haben es auch Neuerer wie Gram Parsons und Emmylou Harris seinerzeit verstanden und umgesetzt. Ja, der gute Gram könnte hier gut und gerne aus dem Jenseits auftauchen und mitsingen. Das so oft in seiner Stimme leicht brüchig Wirkende vertrüge sich sicher gut mit der auch nicht mehr so ganz frischen Stimme der Protagonistin.

Neben den typischen Einflüssen aus verschiedenen Richtungen der Country-Musik gibt es sogar leicht griechisch anmutende Sprenkel auf "I Don't Believe That's How You Feel". Ganz so streng nimmt man es dann doch nicht immer mit einer gewissen 'Linientreue', und das ist gut so, denn es macht diese ohnehin recht erfrischende Musik noch erfrischender, obwohl sie ja eigentlich recht 'altmodisch' klingt.

Wenn ich nun die Musik noch einmal Revue passieren lasse, fällt ganz deutlich auf, dass es sich hier um eine jener Platten handelt, von der man sagen könnte, dass so etwas grundsätzlich heute eigentlich gar nicht mehr produziert wird. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die Musik im gleichen Studio aufgenommen wurde wie ihre Hitsingles aus den Sechzigern. Vielleicht war es wie eine 'Heimkehr' für die Sängerin gewesen, die dem Sound eine so herrlich authentische Grundlage aufweisen lässt. Ihre Stärke fährt Connie Smith allerdings hauptsächlich in den schnelleren Stücken auf, bei den Balladen erreicht sie nicht ganz die Tiefe der Künstlerin, mit der sie oft verglichen wurde - mit Patsy Cline.

Was mir bleibt, ist die Erkenntnis, dass die immerhin auch schon siebzigjährige Sängerin ein tolles Alterswerk abgeliefert hat, dass mit Sicherheit zu einer der wichtigen Veröffentlichungen des Genres in diesem Jahr zu zählen ist.
THIS IS COUNTRY MUSIC!

Musiker:


Connie Smith (vocals)
Gary Carter (steel guitar - #1, 2, 7, 10-12)
Rick Wright (electric guitar, gut string guitar, vocals)
Rick McClure (drums)
Rod Ham (vocals)
Robby Turner (steel guitar -#3-6, 8, 9)
The "Apostle" Paul Martin (bass, vibes)
Dirk Johnson (piano)
Andy Reiss (tak, acoustic rhythm)
Marty Stuart (electric, acoustic, hi 3rd guitars)
Jodi Seyfried (vocals - #12)
Jeanne Haynes (vocals - #12)
Julie Barnick (vocals - #12)

Titel:

01:Long Line Of Heartaches [Stuart/Smith] (2:36)
02:I'm Not Blue [Kostas/Stuart/Smith] (3:45)
03:Pain Of A Broken Heart [Smith/Stuart] (2:39)
04:Ain't You Even Gonna Cry [Russell] (3:03)
05:I Don't Believe That's How You Feel [Howard/Kostas] (2:35)
06:A Heart Like You [Frazier/Ashworth] (3:12)
07:Anymore [Drusky/McAlpin/Wilson] (2:48)
08:That Makes Two Of Us [Kostas/Loveless/Gordy Jr.] (4:09)
09:You And Me [Stuart/Smith] (2:26)
10.My Part Of Forever [Foster/Rice] (3:07)
11:Blue Heartaches [Smith/Stuart (3:37)
12:Take My Hand [Berry] (3:34)


http://www.conniesmithmusic.com/


Wolfgang


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BeitragVerfasst: Fr 28. Okt 2011, 15:19 
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Da bin auf das Urteil von Uschi neugierig ... :D


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BeitragVerfasst: Fr 28. Okt 2011, 18:53 
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Stimmt, das ist doch bestimmt was für sie.


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BeitragVerfasst: So 30. Okt 2011, 18:14 
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Die CD musste ich mir natürlich sofort anhören.
Es stimmt schon, das ist nicht mehr die Stimme von 'Once A Day'. Der Song war 1964 mehrere Wochen auf Platz 1 und gehört zu meinen Favoriten. Aber dass Connie schon die 70 erreicht hat - da mußte ich erst einmal Luft holen. Das muß man sich erst mal bewußt machen, denn wenn man die neue CD hört, kommt zwar eine etwas tiefere und reifere Stimme zum Vorschein, aber eine durchaus kraftvolle und sehr angenehme.

'That Makes Two Of Us' und 'Anymore' das sind für mich die besten Songs und erinnern mich durchaus an ihren ersten großen Hit. Ich hab die CD nun schon 4mal gehört und sie wird mit jedem Hören besser. Die kann ich allen nur empfehlen. Man muß kein Countrymusic-Fan sein, um an dieser Scheibe Gefallen zu finden.
Vielen Dank wieder einmal an Wolfgang!


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