Jeff Larson - Left Of A Dream
Kaum haben die ersten Klänge auf mich eingewirkt, schon fühle ich mich 'verliebt' in diese sonnigen Harmonien, die mir hier entgegenperlen.
Spätestens ab dem zweiten Stück, "Anywhere She Goes", erinnert mich das an die Band America und ihren Westcoastsound. Kein Wunder, geben hier doch gleich zwei der Musiker ein Gastspiel, nämlich Gerry Beckley und Dewey Bunnell.
Aber nicht nur dieser Einfluss ist hier auszumachen, sondern auch Musiker/Bands wie Neil Young, die Eagles, The Byrds oder Crosby, Stills, Nash & Young haben ihre Spuren hinterlassen.
Eine melancholische Grundstimmung durchfliesst die Musik, immer nah am Pop, verbunden mit eben den typischen Westcoast-Soft-Rock-Elementen Americas oder auch Dan Fogelberg oder Jackson Browne sind es, die mir einfallen, ohne dass Larson banale Kopien beider ablieferte.
Der Sound baut also überwiegend auf akustischen Gitarren auf, äußerst harmonisch und mit viel Professionalität eingespielt, ein klasse Album dieses Genres!
Anspieltipp und für mich ein 'potentieller Hit' ist Track drei, "Ghosts Of San Miguel".
Eine zuckersüsse Atmosphäre liegt über dem Album, ohne dass es klebrig oder kitschig wird. Larson trägt seine selbstgeschriebenen Lieder mit Leidenschaft und musikalischem Anspruch vor. So reiht er sich bei jenen Singer/Songwritern ein, die es vermögen, mit einem eigenen Profil eine relativ eigenständige Musik zu schaffen, die zwar Assoziationen zu oben genannten Musikern herstellt, dennoch aber ein eigenes Gesicht hat.
Textlich bewegt sich Larson teilweise stark in den Abgründen der menschlichen Seele, er wühlt auf, versucht zu beschreiben, was sich hinter so mancher Fassade verbirgt.
Er ist ein Musiker, von dem ich gern mehr hören möchte, einer, der, richtig promotet, Potential hat, einen höheren Bekanntheitsgrad zu erwerben. Möge diese Rezension dazu beitragen. Derweil läuft zum wiederholten Male mein Favorit, "Ghosts of San Miguel", ein echter Hit, wie ihn America nicht besser hinbekommen hätte.
Die Musiker:
Jeff Larson (lead & background vocals, acoustic guitars, mandolin - tr13, gitjo, octave 12string, piano, Wurlitzer, harmonica) Hank Linderman (electric guitars, bass, dobro, lap steel, backing vocals - tr4, 7, 10, organ , mandolin, programming) Gerry Beckley (backing vocals - tr3, 6, bass, keyboards - tr3) Jeffrey Foskett (backing vocals - tr9, 11, 12) Dewey Bunnell (guest vocal - tr2) Dave Raven (drums)
Die Titel:
01:Wake Up 02:Anywhere She Goes 03:Ghosts Of San Miguel 04:Red To Rust 05:Threat Of Rain 06:Where Is Indio, CA 07:Karen 08:Whereabouts Unknown 09:California Rail 10:Presiding Over Ruin 11:Easy On Me 12:Child's Play 13:San Miguel (Reprise) 14:Be Here Anyway
Fazit : Musik für Harmoniebedürftige und “Schönhörer”, ein feines Album!
Wolfgang
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