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 Betreff des Beitrags: Joe Diffie - Homecoming
BeitragVerfasst: Di 24. Apr 2012, 08:08 
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Registriert: Di 31. Aug 2010, 11:05
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Joe Diffie - Homecoming


Eigentlich kenne ich Joe Diffie als einen aus der 'Cowboyhut-Fraktion', einer unter jenen, die sich mehr oder weniger dem kommerziellen Sound verschrieben haben und die die lokalen Charts in den Vereinigten Staaten bevölkern. Da gibt es leider wenige Unterscheidungen im Sound, allenfalls die Stimmen sind da noch individuell. Das liegt zum großen Teil sicher auch daran, dass fast überall gleiche Studiomusiker mitwirken und viele Songschreiber für diese Klientel tätig sind.
Diffie zähle ich nicht unbedingt zu diesem Kreis. Er hat sich meiner Meinung nach doch noch eine gewisse persönliche Note belassen. Viele kehren jedoch zurück zu Ursprüngen, zum Bluegrass beispielsweise. Wie dem auch sei, nun ist auch er heimgekommen: "Homecoming" lautet der Titel des neuen Albums.

Mir fällt auf, dass jede Menge Backgroundsänger/innen aufgeführt sind. Bluegrass und Harmony Vocals, das gehört einfach zusammen und so kommt bereits beim ersten Song dieses spezielle Gänsehautgefühl auf, wenn sich die verschiedenen Stimmfarben miteinander auf diese ganz spezielle Art mischen - ach, ist das herrlich! Und so durchzieht diese unglaublich gemütliche und heimische 'Backporch-Atmosphäre' die ganze Platte voll schöner Musik.

Der 1958 in Tulsa Geborene bedient sich fast ausschließlich an Fremdkompositionen. Es sind jedoch keine zigmal gespielten Titel, sondern eher 'Neuland', das er bei der Songauswahl präsentiert und jedes Stück ist ein Juwel. Mal rast das Tempo, mal schleicht es, mal 'walzert' es...
1986 war es, als der Künstler nach Nashville zog und nach einem Plattenvertrag mit Epic veröffentlichte er 1990 sein erstes Album, "A Thousand Winding Roads". Viele Hits folgten, auch das obligatorische Weihnachtsalbum musste sein. Nun also dieses 'Heimkehrer'-Album bei Rounder Records und es klingt so, als hätte er nie etwas anderes gespielt. Nicht ansatzweise klingt er wie ein Countrymusiker, der sich nur einmal in diesem Bluegrass-Genre lediglich versucht. Ich hoffe, er wird diese Richtung beibehalten, oder künftig mehr Bluegrass und traditionelle Elemente in seiner Musik verarbeiten - vielleicht auch einmal ein kerniges Bakersfield-Album??

Es fällt mir schwer, einen Lieblingssong zu wählen, oder zu unterscheiden, wo besondere Stärken oder Schwächen liegen, weil das wirklich aus einem Guss ist - Musik, die ganz einfach Spaß macht, sofern man sie grundsätzlich mag. Auch der eigentlich gar nicht passende Soultitel "Hard To Handle", einst von Otis Redding gesungen, klingt so, als wäre er schon immer ein Bluegrass-Song gewesen, hier in flottem Tempo vorgetragen.

Die einzigen Unterscheidungen innerhalb des Albums liegen in der unterschiedlichen atmosphärischen Ausprägung, so wie beim zweiten Titel, mit diesem tragisch anmutenden Ausdruck in der Stimme, oder voller Humor bspw. beim sechsten Song. Allen gemein ist jedoch für mich diese Art von Menschlichkeit und Wärme, die verbreitet wird.
Ich komme nicht umhin, dieses Album in meine persönliche Hitliste der mir liebsten Bluegrass-Alben einzureihen. Ein Tipp für mich und eine klare Empfehlung für alle, die sich mit dieser Musik auseinandersetzen oder dieses gerne einmal möchten. Vor allem die Gesangsarrangements sind es wert, ge- und erhört zu werden.

Es singen und spielen:

Joe Diffie (vocals, background vocals - #4)
Bryan Sutton (acoustic guitar)
Aubrey Haynie (fiddle)
Rob Ickes (dobro)
Mark Fain (bass)
Charlie Cushman (banjo)
Mike Compton (mandolin)
The Grascals (special guests - #6)
Bradley Walker (background vocals - #1, 4)
Harley Allen (background vocals - #3, 9)
Joe Parker Diffie (background vocals - #8, 12)
Michael L. Rogers (background vocals - #1, 2, 7, 8, 11, 12)
Sonya Isaacs (background vocals - #2)
Alecia Nugent (background vocals - #3, 11)
Carl Jackson (background vocals - #5)
Rhonda Vincent (background vocals - #5)
Monica Stiles (background vocals - #9)
James B. Stewart (background vocals - #10)

Die Songs:

01:Somehow Tonight [Scruggs] (2:58)
02:Lonesome and Dry As A Bone [Camp/Lindsey/Tillis Jr.] (3:52)
03:Tall Cornstalk [Camp/Allen] (2:47)
04:Fit For A King [Jackson/Rushing (4:11)
05:Route 5 Box 109 [Griffin/Phillips (3:57)
06:Rainin' On Her Rubber Dolly [Camp/Diffie] (2:54)
07:I Know How It Feels [Cordle/Morrell] (3:39)
08:Tennessee Tea [Diffie/Foster] (2:50)
09:Free And Easy [Allen] (3:00)
10:Stormy Weather Once Again [Camp/Stewart] (3:02)
10:'Til Death [Diffie/Pippin] (4:28)
11:Hard To Handle [Bell/Jones/Redding] (2:30)

http://www.joediffie.com/

Wolfgang


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