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BeitragVerfasst: Do 14. Mär 2013, 09:04 
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Registriert: Di 31. Aug 2010, 11:05
Beiträge: 2339
Roland Van Campenhout - Dah Blues Iz-A-Comming


Der 1945 in Flandern geborene Belgier gilt in Fachkreisen wohl als Blueslegende.
Ja, er ist es wirklich auf dem Cover, dieser arg zerknittert aussehende Bursche, als hätte er schon viel Schlimmes erlebt, und somit möglicherweise prädestiniert dazu, den Blues zu haben und auch spielen zu können.
Und durch die Verwendung akustischer Instrumente scheint es dann auch wohl zu den Ursprüngen zu gehen, noch vor der Zeit, als der Blues unter anderem in Chicago elektrisch wurde.

Doch verharrt diese Musik nicht in starren Bluesstrukturen, und das ist es, was sie so sehr interessant macht.
Allein die Verwendung solcher Instrumente, wie man sie im Blues noch nicht gehört hat, sorgt dafür, dass die Grenzen überschritten werden.
Seit den Sechzigern ist er aktiv, eine erste Langspielplatte veröffentlichte er 1971.
Seitdem gab es viele weitere Veröffentlichungen, und nun das neue Werk, im Frühjahr letzten Jahres mitgeschnitten im Theater der Keller in Köln, am 26.März 2012.

Und so gar nicht im Entferntesten nach Blues klingend startet die Platte mit einem sehr exotischen Anstrich von World Music, bevor die akustische Gitarre und die Flöte die Spur aufnehmen. Dann setzt dieser Gesang ein, ein holprig wirkender Ausdruck, am ehestens lässt sich der Ausdruck mit jenem von Bob Dylan vergleichen, jedenfalls empfinde ich es so beim Auftakttitel.
Soll heißen, kein begnadet guter Gesang, aber einer mit einem speziellen Ausdruck.
So fügt er sich ein in die durchgehend eher ruhige Grundstimmung.

Für den Bluestouch sorgt am meisten der als Harper eingesetzte junge Steven De bruyn. Am besten kommt das natürlich zum Tragen bei den reinen Bluestiteln, wie “Going Down Slow“ oder “Eyesight To The Blind“, wo uns der junge Bursche eine eigene Art, die Harp zu blasen, präsentiert, wahrlich, ein großes Talent.
Andere Songs schwimmen dann stark im folkigen Fahrwasser, “The Truth“ passt auch in die Schublade ‘Singer/Songwriter‘, sehr zugänglich in der Melodie und gefällig. Hier mischen sich dann auch noch andere Stimmfarben hinein, an entsprechende Kollegen des genannten Genres aus den Siebzigern erinnernd. Ich mag diesen Song, er berührt mich, genauso wie der Instrumentaltitel “Blue Azul“ bei dem der Protagonist durch exzellentes Fingerpicking auffällt. Exotik, die gar ein wenig an die letzten Duoproduktionen von David Lindley erinnert, hält beim Abschlusssong dann wieder Einzug und die Stimmung vermag mich zu verzaubern.

Insgesamt ist das eine gelungene Aufnahme geworden, mit sehr ungewöhnlicher Musik, die sich nicht so leicht einordnen lässt.

Die Band:

Roland van Campenhout (acoustic bourgeois guitar, tri-cone slide, harmonica, raagini, vocals)
Pascale Michiels (da ruan, zhongruan, chinese bamboo flute, vocals)
Steven De bruyn (harmonica, vocals)

Die Songs:

1. Black Girl (In The Pines) 6:46
2. Going Down Slow 7:51
3. The Truth 5:48
4. There's A Man Goin' 'Round Takin' Names 3:26
5. Eyesight To The Blind 5:11
6. Officer Kiss Me Please / Second Night In New York City 3:28
7. Blue Azul 2:38
8. Kosher Kama Sutra 5:13


http://rolandvancampenhout.be/

Wolfgang

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