Heute mal ein ganz anderes Thema: Richard Wagner. Es muss nicht immer an der Originalspielstätte, dem grünen Hügel in Bayreuth sein, wenn man gelungene Wagner-Operninszenierungen erleben will. Da ist weltweit einiges los. Im Landestheater Coburg hat man gerade eine weitere Oper aus dem vierteiligen Zyklus "Ring des Nibelungen" aus der Taufe gehoben - die Walküre. Mein insgesamt dritter Besuch im Verlauf der letzten Jahre nach "Parsifal" bestätigte mich darin, dass das Thema Bayreuth für mich erledigt ist. Da war ich schon öfter zu Gast - mit 2000 Zuschauern in der Vor-Coronaphase. Für einen "normalen" Eintritt und einen gar nicht so optimalen harten Sitzplatz (oft seitlich mit eingeschränkter Sicht!) müssen gut ca. 250 Euro gelöhnt werden naja. Bei 550 Plätzen im historischen Theater in Coburg ist es viel gemütlicher und man ist näher an der Bühne. Wie ich in der ersten Reihe, genau in der Mitte. Und das für kaum glaubliche gesponserte ca. 50 Euro! Darunter der drangvolle enge Orchestergraben, wenn man zwangsläufig die Musikinstrumente platzmäßig limitieren muss - ohne dass der gewohnte Klangeindruck darunter leidet. Und das klappte perfekt.
Was für nicht gerade notorische Wagnerianer wie mich eine große Hilfe ist: Dass der jeweilige Gesangstext oberhalb der Bühne fast schon lippensynchron eingeblendet wird. Bei einer oft schwierig verständlichen blumigen Sprache, die vor 160 Jahren im Theater üblich war ist es eine große Hilfe, die Handlungen sinnvoll verfolgen zu können. Auswändig sollen es ja die Protagonisten können. In Bayreuth hat man es leider nicht nötig, die auch in anderen Opernhäuser gebräuchlichen visuellen Hilfen anzubieten. Hier ein Textauszug
:
WOTAN:
"Nun zäume dein Roß, reisige Maid:
bald entbrennt brünstiger Streit!
Brünnhilde stürme zum Kampf:
dem Wälsung kiese sie Sieg!
Hunding wähle sich, wem er gehört:
nach Walhall taugt er mir nicht.
Drum rüstig und rasch reite zur Wal! ..."Ein gelungener Videoinhalt ist in YT gepostet und gibt einen guten Eindruck wider. Immerhin sind die Sitzplätze im Gegensatz zu den Parkettplätzen im Bayreuther Festspielhaus gut gepolstert und man kann die gut fünf (!) Stunden überstehen. Eingeräumt sei, dass zwei 45-minütige Pausen dazwischen waren.
Hier also der kurze Querschnitt:https://www.youtube.com/watch?v=BpTcLvG4CdgMeine Wagner-Seite (die leider technisch bedingt nicht mehr weitergeführt werden kann), wo ich auch über meinen ersten Besuch in Coburg 2017 bisschen rezensierte:
https://www.gerds-musicpage.de/juwelen/ ... chard.html