Mit Scott Walker verabschiedet sich einer meiner musikalischen Helden und mein
absoluter Lieblingssänger. Kein Tom Jones, Engelbert H oder Sinatra hat mich so
mit seiner Stimme berührt wie er.
Natürlich war ich absoluter Beatles Fan, Jimi Hendrix dröhnte durch mein Jugendzimmer, Cream und viele andere. Doch wer konnte einen trösten wenn man Liebeskummer hatte? Scott, die Walkers mit Where`s The Girl oder First Love Never Dies.
Sein erstes Sololabum das im sogenannten Summer of Love (der leider inzwischen etwas
verklärt wird) erschien, war für mich das Highlight des Jahres 1967. Seine
nachfolgenden Werke fand ich ebenso großartig. Doch die Musikwelt nahm so gut wie keine Notiz davon.
Scott versank in der Bedeutungslosigkeit, bis zur Reunion der Walkers in den 70er.
Als beinharter Fan durchstöberte man die Musikläden. Endlich wieder in den 80er ein
Lebenszeichen mit Climate Of Hunter. Scott verändert auf dem Cover und noch mehr
verändert in seiner Musik. Eine Fortsetzung von Nite Flights?!
Egal, Hauptsache er machte wieder Musik, auch wenn sie mich etwas befremdete. Dann folgte etwa 10 Jahre später TILT. Wieder eine völlig andere Musik, andere Klangstrukturen und diese düstere gequälte Stimme. Farmer In The City. Welcher Walker Fan kann sich diesem großartigen Song entziehen.
Bevor The Drift 2006 veröffentlicht wurde, gründete Manfred Schwanbeck dieses Forum und man hatte endlich Gleichgesinnte mit denen man sich über Scott austauschen konnte.
Scott Walker war inzwischen Kult.
Beigetragen dazu haben Leute wie David Bowie zum Beispiel oder Mark Almond.
Scott hat sich nicht verbiegen lassen. Wie Mike schon anmerkte: wäre es nicht
schrecklich gewesen, er wäre mit The Sun Ain´t… durch unzählige Oldie Sendungen getingelt.
Goodbye Scott.


Barbican Theater November 2008