scott-walker.de

Nicht nachvollziehbar, absolut nicht, warum man damals diesen Song nicht als Single veröffentlicht hat.

THANKS FOR CHICAGO MR. JAMES

hat alles, was einen großen Popsong ausmacht. Er hätte durchaus auch auf ein Walker Brothers Album gepasst. Das große Orchester, der Schuß Melodramatik mit dem Chor im Hintergrund...., traumhaft !!!

Mitkomponist einmal mehr, Ady Semel.

ich habe nie nachgeforscht, ist es vielleicht jemandem bekannt?

Lese ich diesen Titel, denke ich stets spontan an

a) Elmore James und
b) John Mayall

War James einer der Bluesgrößen Chicagos, so war "Mr.James" einer der frühen Songs von John Mayall....

Gibt es wohl einen Zusammenhang???

Ich schau mal nach, was die Walkerliteratur dazu schreibt und melde mich dann.

Diese Namen fehlen gänzlich im Walkeruniversum. Hätte mich auch etwas erstaunt !

dieser Song erinnert mich erneut ganz gewaltig an frühere Arbeiten der WALKERS....

Allerdings, wenig nachvollziehbar, warum man diesen (relativ schwachen - in meinen Augen) Song damals nicht versucht hat als Single-Auskopplung kommerziell zu verwerten. Tom Jones hätte gewiss auch einen weiteren gesichtslosen Superhit damit landen können.

Was hat er denn, dieser Song, außer dem "großen Orchester" alles deiner Meinung nach, was einen "großen Popsong" ausmacht, Mike?
"Schuss Melodramatik mit dem Chor im Hintergrund, traumhaft"????

Ich mag ja inzwischen ein Beethovensyndrom der Taubheit entwickelt haben, aber - ganz ehrlich - einen "Chor" höre ich hier leider nicht raus?
Bist du denn im Besitz einer unveröffentlichten Demoaufnahme dieses Lieds MIT Chorbacking?

Eher höre ich hier kitschige 08/15 Melodien der Zeit raus, die mir eher unangenehm bezüglich ihrer Repetitivität in Erinnerung sind.

Und die Feststellung "Mitkomponist einmal mehr, Ady Semel" bedeutet für mich lediglich: Ein weiterer Versuch, Scott auszuverkaufen, zu verkitschen und auszunutzen, so nett und hübsch der Ofarim-Vertreter auch auf alle einst gewirkt haben mag - laut John und Gary - angeblich....

Meiner Meinung nach hat er in großen Teilen dazu beigetragen, Scott damals seine Kreativität zu nehmen, und jedes Mal, wenn ich Lob über ihn lesen muss, wird mir zugleich ein klein bisschen schlecht.



Mag sein, dass Scott damals dermaßen kaputt war, dass er in Ady einen wirklichen Freund und "Notanker" sah. Kann aber auch anders gewesen sein, dazu fehlen mir Scotts eigene diesbezügliche Aussagen bis heute. Meines Erachtens stammt aus kompositorischer Sicht auf "TTBCI" nur recht wenig von Scott selbst. Daher widerspreche ich diesbezüglichen Aussagen zahlreicher prominenter Musiker, die erste Hälfte dieses Albums sei nahezu grandios und göttlich, die zweite hingegen nur Schrott, gar an "den Planet der Affen" erinnernd. Ich halte solche völlig ungegründeten Aussagen für absolut verfehlt, spricht allerdings auch nicht gerade für unsere Zeit...

"THANKS FOR CHICAGO MR. JAMES" ist ein relativ angenehm vor sich hinrieselnder, ich würde sagen "typisch" 1969-styled Popsong.
Bestimmt kein Klassiker, eigentlich absolut vergessbar.
Keineswegs ein musikalisches "Meisterwerk", unter welchen objektiven Gesichtspunkten auch immer...
Allerdings scheint man in die "poppige Produktion" dieses Songs (sicherlich nicht der in kompositorischer Hinsicht beste auf diesem Album) mit Abstand am meisten Geld gesteckt zu haben. Traurig, andere Lieder hätten es meines Erachtens weitaus mehr verdient.
Auch die "Lyrics" befinden sich eher auf dem pseudokritischen Niveau gewisser hier lieber nicht zu nennender US-Bubblegum-Balladen von 1968/69.

So besonders "schönklingend" dieses Liedchen auch produziert sein mag, ich kann innerlich keinerlei Bezug dazu aufbauen.
Für mich nicht wirklich Scott. Eher Musik für gekränkte Omis.