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Im Jahre 1984 ging ein Raunen durch die hiesige Hottehüh Szene, Scott Walker veröffentlichte ein neues Album mit dem Namen CLIMATE OF HUNTER.

Doc Old Manfred und Lady Gisela holten zur Feier des Tages schnell das kurze Gefranste und die alte Lederne aus dem Schrank.
Man erhoffte sich erneut etwas Mish Moshiges in Richtung Crooner meets Prärie und der erste Titel hieß auch schon erwartungsvoll RAWHIDE

Nun, die ersten Takte erinnerten noch etwas an Kuhglocken..., aber was dann aus den Boxen erklang war alles andere als C & W Verschnitt.

Zur Vorgeschichte :

Nach dem Flop der letzten Walker Brothers Platte NITE FLIGHTS gingen alle Bandmitglieder getrennte Wege. Aussicht auf gemeinsamen Erfolg war nicht absehbar.

Allerdings.....,die Songs von Scott waren in sehr interessierten Ohren hängen geblieben.
Brian Eno und David Bowie hörten sie und nahmen den Song NITE FLIGHT für ein Album von Bowie auf.
Der Liverpooler Julian Cope war dermaßen fasziniert vom Output Walkers, dass er eine eigene Compilation veröffentlichte, Titel FIRE ESCAPE IN THE SKY : THE GODLIKE GENIUS OF SCOTT WALKER.
Diese wiederum wurde von etlichen anderen englischen Künstlern und Bands gehört und weiter empfohlen.
Und so wurde aus dem ehemaligen Teeniestar eine Kultgestalt.
Jeder war auf einmal immer schon ein Bewunderer seiner Kunst gewesen und das Nennen seines Namens zeugte von musikalischem Sachverstand.

Und auch beim Plattenlabel Virgin war man aufmerksam geworden.
Man bot Scott einen Plattenvertrag an, (angeblich über ACHT Alben!) und versprach ihm, sich aus allen künstleriischen Belangen herauszuhalten.

Scott unterschrieb den Vertrag, griff sich den gezahlten Vorschuss ab und ward dann 6 Jahre nicht mehr gesehen.
Allzu groß konnte der Vorschuß allerdings nicht gewesen sein, Scott musste sich irgendwann von seiner großen Jazz-und Klassik Vinylsammlung trennen, um über die Runden zu kommen.

RAWHIDE war natürlich nicht der allseits bekannte Frankie Laine Heuler, sondern ein Song, den Scott selbst komponiert hatte.
Er ging im Prinzip da weiter, wo er bei NITE FLIGHT geendet hatte.
Es ist schwer, diese Musik irgendwo einzuordnen, sie ist weder Pop noch Rock, weder Soul noch R & B.
Man hat manchmal das Gefühl, die Musik schwebt und treibt irgendwo hin, ab und an verirren sich Instrumente in den Fluß und machen ihn unruhig.
Wirklich, sehr schwer für mich zu erklären.
Aber ein Song, der mit den Jahren immer besser geworden ist und sich eigentlich auch in kein Zeitalter einordnen läßt.