Der 3. Mai 1967 dürfte für John Franz ein höchst zufriedener Tag gewesen sein.
An diesem 3. Mai gaben die Walker Brothers das Ende ihrer gemeinsamen Karriere bekannt.
Franz war an diesem Umstand nicht so ganz unbeteiligt gewesen. Seit Monaten hatte er Scott versucht klarzumachen, daß seine Zukunft, wenn er denn Erfolg haben wollte, einzig und allein als Solokünstler machbar wäre.
Seitdem er für die Band als Produzent tätig gewesen war, hatte ihm die Stimme Scott`s und die Art seines Vortrages schwer imponiert.
Dass er auch noch in der Lage war, selbst Songs zu schreiben, erleichterte es ihm, einen Keil in die Band zu treiben.
So hatte er es vor Jahren schon bei Dusty Springfield getan, als er sie überredete, aus der eigentlich erfolgreichen Formation ihrs Bruders, den Springfields auszusteigen.
Im Frühjahr 1967 war Scott über die Plattensammlung seiner deutschen Kurzzeitfreundin ( einer Berlinerin zudem !
) auf Songs des belgischen Sängers Jacques Brel gestoßen.
Dies war genau die Art von Musik, die er machen wollte.
Kurze Zeit später machte er durch den Ex- Stones Managers Andrew Loog Oldham die Bekanntschaft von Mort Shuman.
Shuman, vorher schon extrem erfolgreich gewesen im Komponistenteam Pomus / Shuman,
hatte angefangen, das Werk von Brel ins Englische zu übersetzen. Daraus sollte später auch ein sehr erfolgreiches Musical werden, leider ohne die Mitarbeit von Scott.
Im July 1967 war Scott im Wesentlichen fertig mit den Aufnahmen zu seinem ersten Soloalbum.
Bereits im August stellte er einige der Songs während eines einwöchigen Engagements im Fiesta Club in Stockton vor, zudem noch ein TV Auftritt in der Billy Cotton Show.
Am 19. September stellte er dann in der Dusty Springfield Show IT MUST BE DUSTY den ersten Song seines Albums,
MATHILDE,vor.
In Spanien erschien dieses Lied als B-Seite der Single Amsterdam.
Scott hat diesen Song sehr gemocht, er hat ihn auf seinen Konzerten fast immer gespielt und sogar in seiner eigenen TV Show, die erst 2 Jahre später produziert wurde, gesungen.
Im Internet kann man auch einige s/w Clips finden
Der Komponist war, wie nicht anders zu erwarten, J. Brel gewesen.
Im Laufe der Jahre hat es von diesem Lied unzählige Coverversionen gegeben.
Für mich ein grosser Song. Es sollten noch Größere folgen.