Kubricks erster Magic Moment, in dem die Musik, über Sprachbarrieren und menschliche Konflikte hinaus, triumphiert, stammt aus seinem frühen, in Deutschland gedrehten Skandalfilm Wege zum Ruhm / Paths of Glory (wurde 20 Jahre in Frankreich nicht gezeigt, in der Schweiz und Israel verboten, in Großbritannien, Australien und Neuseeland stark geschnitten und selbst im französischen Sektor in Berlin nahm man ihn damals aus dem Programm, was im Grunde nur die revolutionäre Tragweite des Meisterwerkes unterstreicht, das seiner Zeit um mindestens 20 Jahre voraus war! Auch heute noch halte ich Wege zum Ruhm für einen der wichtigsten Antikriegsfilme der Filmgeschichte!
Dieser musikalische Magic Moment, setzt jedoch eine kurze Erklärung voraus, die bei Wikipedia sehr treffend formuliert wurde:
„In der letzten Szene des Films, in der eine deutsche Frau in einer Soldatenkneipe zuerst drangsaliert wird und dann für die Soldaten singen muss, ist Dax zunächst abgestoßen von der Roheit seiner eigenen Männer – immerhin waren gerade erst drei Kameraden vor ihren Augen hingerichtet worden. Broulard kommentiert dies so, dass „Soldaten nur Tiere sind und als solche behandelt werden müssen“. Doch als die Frau dann auf Deutsch zu singen beginnt, summen die Soldaten, ohne den Text verstehen zu können, die Melodie mit – teilweise mit Tränen in den Augen. Kubrick kommentiert diese Szene so: „Dieser Film ist auf ziemlich zynische Art romantisch. Tatsächlich entdeckt Colonel Dax die menschliche Natur in ihrer scheußlichsten Form bei seinen Leuten, und er sieht einen Lichtstrahl bei den anderen. Der Mensch ist der hässlichsten wie der schönsten Dinge fähig.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Wege_zum_RuhmHier nun die magische Szene (bei dem deutschen Mädchen handelt es sich übrigens um Kubricks spätere Frau Christiane Kubrick)
https://www.youtube.com/watch?v=pJH8hO7VlWE