Nun, ständig findet Entwicklung statt. Entweder man fährt mit diesem Zug mit oder bleibt auf dem Bahnsteig.
Für mich startete es mit Singles, von denen ich leider bereits viele irgendwann einmal verkaufte. Etwa 100 Stück sind noch geblieben.
Doch - eigentlich verstauben die Teile, es verbleibt der reine Nostalgiefaktor, in stillen Momenten, wenn ich gerade in der Nähe des Kartönchens bin, nehme ich die kleinen Dinger zur Hand und träume, und träume.....
Fazit: Ich höre sie nicht mehr. Es gibt allerdings eine Ausnahme! Ich besitze auch die Single von STEAMHAMMER - Junior's Wailing. Dieser Sound ist so einmalig auf der Single, den hat keine spätere Veröffentlichung mehr aufweisen können. Das ist so einmalig satt und voll, ach ja....
Weiter mit Vinyl: Ja, sie stehen noch alle im Haus, die vielen vielen LPs, deren Kauf ich Ende 1988 einstellte. Aber außer dann, wenn ich etwas, das nie auf CD erschien oder erscheinen wird, digitalisieren wollte, nahm ich sie auch nicht mehr zur Hand.
Dabei - war es nicht wunderschön? Dieses schöne große Format, mit zitternden Händen nahm man die neue LP aus der Hülle, ganz vorsichtig, ab zum Plattenteller, der Tonarm senkte sich ab, derweil man sich bereits bequem niederließ und das, sofern vorhanden, gut lesbare Booklet mit den Texten und weiteren Informationen zur Hand nahm, und parallel ein Gesamtergebnis schuf. Und zwischendurch etwas Bewegung, um die Rückseite aufzulegen. Ja, es war schön. Nur warum zelebriert man das nicht mehr???? (anderes Thema)
Nachteile waren seinerzeit das, was mich dann zur CD greifen ließ:
a) Als Liebhaber der Musik des Labels ECM, deren Platten sicher mit großer Sorgfalt gefertigt wurden, knisterte und knackte es dennoch schon einmal, gerade, wenn eine Platte richtig oft gehört wurde. Wie war ich erfreut, diese Musik endlich knackfrei genießen zu können.
b) Die CD verdrängte seinerzeit die LP. Vieles, das ich mir kaufen wollte, gab es kaum noch als LP, so wurde ich quasi zum Umstieg gezwungen.
Ja, und seitdem gibt es nur noch CDs, parallel möchte ich heute, wo es wieder verstärkt LPs gibt, nicht mehr fahren, auch alters-und platzbedingt nicht. Man sprach oft davon, dass es klangliche Unterschiede gäbe. Sicher, bei einigen Veröffentlichungen spürte man es deutlich, die CDs klangen schrill und kühl, der Klang der LP war für meine Ohren eindeutig wärmer und voller, die Mitten, die Bässe, alles war angenehmer. So musste man versuchen, dieses durch entsprechende Player oder Verstärker auszugleichen. Gottlob ist es heute so, zumindest im Jazzbereich, dass die Aufnahme-, Produktions- und Fertigungstechniken diesen Mangel beseitigt haben. Es klingt wieder so wie viele LPs klangen.
Und so hasse ich es förmlich, wenn altbekannte und liebgewonnene Aufnahmen aus der Jugendzeit "freundlicherweise" auf den neuesten Stand gebracht werden, neu gemischt, gemastert und auf Teufel hinaus restauriert, mit ganz tollem zeitgemäßem Klang. Für mich ist das oft ein Grauen. Und wenn dann noch, hier als Beispiel, gute alte Scheiben, hier von Jethro Tull, von einem gewissen Herrn Wilson, noch einmal verhunzt werden, dann stellen sich die Nackenhaare hoch. Den Sound von früher, wie ich ihn kennenlernte, möchte ich auch genau so auf CD haben. War das anfänglich, bei Einführung der CDs, versäumt worden, und es klang einfach nur schriller und kühler, gibt es heute durchaus wieder gute Beispiele, wo man sich der Mastertapes annahm, und die Musik genau so, wie sie damals klang, neu masterte dergestalt, dass der Klang der LP wieder da war. Dann lasse ich es mir gefallen.
Also bin ich vom Gefühl her noch bei der LP, vom Kopf her jedoch schon lange bei der CD, und kann damit auch gut leben. Doch Festplattenmusik wird bei mir nicht in die Tüte kommen, diese "mp 3-und sonstigen Formate" mache ich einfach nicht mit. Wenn ich unterwegs bin, beispielsweise allein spazierenderweise, gibt es einen ganz kleinen mp-3-Player, gefüllt mit Lieblingsmusik und das bleibt dann auch die einzige Ausnahme.
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