Wie ich auf seiner Facebook Seite vor längerer Zeit mal gesehen hatte, ist Scott Walker ein großer Fan von Ridley Scott’s Alien aus dem Jahr 1979. Sowohl Gigers Ästhetik als auch die grandiose Filmmusik hatten wohl einen nicht zu kleinen Einfluss auf Walkers späteres Sounduniversum. Gerade läuft die Vorbereitung zu Ridley Scott’s neuem Alien Film (Teil 5 der Reihe: Alien Covenant) Deshalb hier nun die Sammelstelle für alles rund um das Thema Xenomorph & Co. Beginnen möchte ich mit dem für mich persönlich wichtigsten Teil der Reihe, James Camerons finsterem, psychologisch komplexem Meisterwerk Aliens. Der Film, der gerne mal als “futuristische Symphonie des Grauens“ betitelt wird, ist für mich ein Gesamtkunstwerk aus beklemmend vernebelter Lichtstimmung (so ziemlich das Finsterste, was das 80s Sci-Fi Kino in der Hinsicht zu bieten hatte und auch heute noch stilprägend für viele Sci-Fi Filme und Computerspiele) und James Horners grandios depressiver Filmmusik (die mich häufig an 2001 - A Space Oddyssey erinnert.) Die bedrückend depressive Grundstimmung der Geisterkolonie, dieses Gefühl der Isolation auf LV 246 haut mich immer wieder um, dazu kommt die dramaturgisch größte Fallhöhe der Reihe (Ripley sieht in Newt eine Art Ersatztochter, die sie vor der Alptraumwelt beschützen will und verarbeitet damit ihr eigenes Trauma, da sie beinahe das gesamte Leben ihrer echten Tochter im Kälteschlaf versäumt hat.) Der Film spielt mit vielen Urängsten, teilweise mit offensichtlichen (Platzangst, die Angst der Vereinsamung), oft aber mit Ängsten die sich hinter Metaebenen verbergen. In einer psychologischen Abhandlung zu Aliens habe ich diesbezüglich einmal gelesen, dass sich u.a. die Angst vor Krankheit, die weibliche Urangst des Gebärens und auch die Furcht vor der Regelblutung in dem Film wiederspiegelt. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Titelfigur eine Frau ist, dass bei Aliens nun aber auch noch ein kleines Mädchen in dieser harten, grausamen Männerwelt, um ihre Existenz kämpft, wirft dem Zuschauer die Metaebene des sexuellen Missbrauchs überdeutlich ins Gesicht. Das sind menschliche Abgründe, die (über das Popcornkino hinaus) in einem neuen, sauberen 3D Cameron Film a la Avatar sicher nicht mehr mitklingen würden. Insgesamt ist es vermutlich meine kindliche Erinnerung an diesen Film, die ihn in meinen Augen so faszinierend macht. Eine Erinnerung, die über die Jahre im stillen Kämmerlein gewachsen ist und mich vor ein paar Jahren, als ich mir den Film nochmal auf einer 24 Jahre alten VHS Aufnahme anschaute, in einem nostalgischen Gefühlsausbruch überwältigt hatte.
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