Mike Walker hat geschrieben:
Ja, ich weiß ganz genau, was Du meinst.
Viel gute Technik kann kein Gefühl ersetzen.
Das Problem ist, dass viele Musiker das nicht voneinander trennen können und glauben, dass technisch guter Vortrag gleichzusetzen sei mit gefühlvoller Interpretation. Denen fehlt das Feeling dafür bzw. sie sind m.E. oftmals "verschult" worden. Ein recht passables Beispiel dafür fällt mir gerade spontan ein, wo dann der Produzent (in dem Fall auch Songwriter) auf den Interpreten einwirken muss und Kontrolle über das "Produkt" behalten musste.
https://www.youtube.com/watch?v=hDnbEMLo6-wChristina Aguillera ist ja eine von diesen schrecklichen Schnörkelsängerinnen, denen im Prinzip bei den Gesangsdarbietungen dieses Gefühl fehlt. Die Produzentin Linda Perry (vielleicht einigen auch bekannt als Frontfrau der 90er One Hit Wonder Formation "4 Non Blondes") musste mit Händen und Füßen darum kämpfen, dass für diesen Song relativ schnörkellose, frühe Gesangstakes verwendet wurde. Christina Aguillera hat wohl lange drum gekämpft eine "bessere" Version einsingen zu können - inkl. (noch mehr) Schnörkeleien, und dann verloren. Was für diesen Song m.E. gut war (ob man ihn nu persönlich mag oder nicht spielt da mal bei der Betrachtung keine Rolle).
Technisch versierte Musiker haben es m.M. nach schwerer, "authentisch" zu klingen als der "Frei Schnauze" Musiker, da zu viele "technische" und theoretische Barrikaden im Kopp. Ist aber natürlich nur 'ne Meinung. In Musikerforen habe ich da schon einige Reibereien mit der Auffassung gehabt.