morzoo hat geschrieben:
Na endlich kommt das Thema ein wenig in Fahrt

Ich find es ungeheuer spannend wie unterschiedlich man Musik wahrnehmen kann bzw. mit welch unterschiedlichen Stimmungen man sie assoziiert. Ein Beispiel hatten wir hier bereits mit Best Of Both Worlds, nun liefert Wellenstrom mit Nite Flights ein weiteres. Ich hab bei dem Songs immer irgendwie eine nostalgische 70s Science Fiction Kulisse vor Augen, ein bissel Space Disco bzw. das, was man damals für futuristisch hielt z.B. hätte ich mir Nite Flights gut in der weit unterschätzten britischen 70er Sci-Fi Serie U.F.O. oder in dem trashigen Flucht von Galaxy 3 (Star Crash 2) vorstellen können. Bei Refns Drive müssen‘s bei mir dann schon die 10er (die Retro 80er um Chromatics und co. wie auf dem großartigen Originalsoundtrack zum Film) sein! Tut mir leid, aber die markanten Stücke "Nightcall" (Kavinsky & Lovefoxxx), "Tick Of The Clock" (Chromatics) und "A Real Hero" (Electric Youth) sind bei mir, angesichts dieser Bilder im Trailer zu präsent, von daher ist dein Experiment in meinem Fall leider fehlgeschlagen

Ja, nee... unsere Wahrnehmung liegt wirklich meilenweit auseinander dahingehend. Mit den Assoziationen in deinem Eingangspost bin ich auch nicht d'accord. Clockwork Orange und The Cell z.B. kriege ich überhaupt nicht mit den genannten Songs in Einklang - Star Crash 2 und Nite Flights wäre z.B. für mich auch so'n No Go... Aber so isses halt mit der Rezeption und der Wahrnehmung im Allgemeinen. Das ist subjektiv. Die anderen Foristen werden auch komplett andere Vorstellungen haben, wann wo wie Musik eingesetzt werden sollte.
In einem gibbet allerdings keinen Widerspruch von meiner Seite. Der Soundtrack zu "Drive" ist passend. Hab ja nicht behauptet, dass die o.g. Filme 'nen schlechten, unpassenden Soundtrack hätten, sondern, dass ich mir den einen oder anderen Song von Scott Walker durchaus darin vorstellen könnte.
Bei Scott Walker ist in vielen Phasen seines Schaffens für mein Empfinden zu sehr die Großorchestrierung und die Zentrierung der Stimme im Fokus, als dass ich mir dessen Tracks (in diesen Phasen) wirklich symbiotisch in einer Filmszene vorstellen könnte. Bei den älteren Songs kommt noch dazu, dass die natürlich in weiten Teilen dem damaligen Zeitgeist entsprechend gemischt wurden, inkl. großer Hallfahnen etc., so dass es auch schwierig ist diesen "Flair" in moderne Filme hinüberzutragen.
Es gibt immer Songs & Interpreten, mit denen man sofort Bilder aus einem Film verbinden kann - und eben welche, mit denen das weniger gut klappt. Und bei Scott Walker tue ich mich dahingehend eher schwer. Seine Musik hat m.E. andere Qualitäten.
Ist bei einigen anderen Musikern (für mich) einfacher.